Aufbewahrungsfristen in Deutschland

Aufbewahrungsfristen und Datenschutz-Managementsysteme in Deutschland

Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) hat den Schutz personenbezogener Daten auf eine neue, höhere Ebene gehoben. In dieser neuen Datenschutzlandschaft wird deutlich, warum die Einbindung von Aufbewahrungsfristen in ein Datenschutz-Managementsystem von entscheidender Bedeutung ist.

Hier erläutern wir, wie diese beiden Konzepte miteinander verflochten sind und warum sie gemeinsam den Schutz personenbezogener Daten auf ein Höchstmaß heben.

I. Aufbewahrungs
fristen in Deutschland

Die Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen und personenbezogenen Daten ist in Deutschland gesetzlich geregelt.

Dabei sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen:

  1. Rechtliche Grundlagen: Die Aufbewahrungsfristen sind in verschiedenen Gesetzen und Verordnungen festgelegt. Dies schließt das Handelsgesetzbuch (HGB), die Abgabenordnung (AO) und das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) ein.

  2. Verschiedene Aufbewahrungsfristen: Je nach Art der Daten und Dokumente variieren die Aufbewahrungsfristen erheblich. Zum Beispiel beträgt die Aufbewahrungsfrist für Buchungsbelege in der Regel 10 Jahre, während die Frist für Personaldaten oft kürzer ist.

  3. Beginn der Frist: Die Aufbewahrungsfrist beginnt normalerweise mit dem Ende des Kalenderjahres, in dem das Dokument erstellt wurde.

  4. Elektronische Aufbewahrung: Elektronische Dokumente müssen in der Regel in der gleichen Form wie das Original aufbewahrt werden und während der gesamten Frist verfügbar und lesbar sein.

II. DSGVO und die Anforderungen an den Datenschutz

Die DSGVO hat klare und strikte Datenschutzgrundsätze festgelegt, die von Organisationen und Unternehmen umgesetzt werden müssen. Dazu gehören die Sicherung der Integrität und Vertraulichkeit personenbezogener Daten, die Gewährleistung der Datenverfügbarkeit und die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen. Die DSGVO hat auch die Einführung von Löschfristen für personenbezogene Daten als eine zentrale Bestimmung etabliert.

III. Bedeutung der Löschfristen in der DSGVO-Konformität

Löschfristen sind Zeiträume, innerhalb derer personenbezogene Daten gelöscht oder vernichtet werden müssen. Diese Fristen sind von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass personenbezogene Daten nicht länger aufbewahrt werden, als es für den ursprünglichen Verarbeitungszweck erforderlich ist. Die Einhaltung dieser Fristen ist eine der Kernanforderungen der DSGVO.

IV. Integration von Aufbewahrungs fristen in Datenschutz-Management Systeme

Hier kommt die Bedeutung von Datenschutz-Management Systemen ins Spiel. Ein Datenschutz-Managementsystem ist ein umfassender Ansatz, um Datenschutz in einer Organisation zu gewährleisten. Es ist ein Rahmenwerk, das die Umsetzung und Überwachung von Datenschutzrichtlinien und -verfahren ermöglicht. Eines der wesentlichen Elemente in einem Datenschutz-Managementsystem ist die Definition und Durchsetzung von Aufbewahrungs- und Löschfristen für personenbezogene Daten.

VI. Warum die Integration so wichtig ist

Die Integration von Aufbewahrungsfristen in ein Datenschutzmanagementsystem bietet zahlreiche Vorteile:

  1. DSGVO-Konformität: Datenschutzmanagementsysteme helfen bei der Implementierung und Überwachung von Löschfristen, um sicherzustellen, dass personenbezogene Daten gemäß den DSGVO-Anforderungen gelöscht werden.

  2. Effizienz und Transparenz: Durch die Integration von Aufbewahrungsfristen in ein Datenschutzmanagementsystem können Organisationen effizienter arbeiten und gleichzeitig transparente Prozesse gewährleisten.

  3. Risikominimierung: Eine genaue Verwaltung der Aufbewahrungsfristen reduziert das Risiko, dass personenbezogene Daten unnötig lange aufbewahrt werden und schützt vor möglichen Datenschutzverletzungen.

  4. Vertrauen aufbauen: Organisationen, die Aufbewahrungsfristen und Datenschutzprozesse effektiv integrieren, bauen Vertrauen bei Kunden und Geschäftspartnern auf.

V. Best Practices für die Integration

  • Dokumentation und Überwachung: Dokumentieren Sie Aufbewahrungsfristen und Löschprozesse und überwachen Sie diese regelmäßig, um die DSGVO-Konformität sicherzustellen.

  • Schulung und Sensibilisierung: Schulen Sie Ihre Mitarbeiter und sensibilisieren Sie sie für die Bedeutung von Aufbewahrungsfristen und Datenschutz.

  • Technologieunterstützung: Nutzen Sie datenschutzbezogene Software und Tools, um den Prozess der Integration von Aufbewahrungsfristen zu erleichtern.

Fazit

Die Integration von Aufbewahrungsfristen in Datenschutzmanagementsysteme ist entscheidend, um die DSGVO-Konformität zu gewährleisten und die Datenschutzanforderungen effektiv zu erfüllen. Es handelt sich um eine Symbiose, die dazu beiträgt, personenbezogene Daten zu schützen, die Effizienz zu steigern und das Vertrauen von Kunden und Geschäftspartnern zu stärken. Unternehmen sollten diese Verbindung sorgfältig und systematisch gestalten, um den Schutz personenbezogener Daten auf die nächste Stufe zu heben.

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Autorin des Beitrags

Anahita Lotfi
▪️Juristin
▪️Externe Datenschutzbeauftragte
▪️Fachexpertin auf dem Gebiet der Cyberkriminalität und KI
▪️Unternehmensberaterin für StartUp & KMU
▪️Gründerin von LEXAL LAW \ CONSULTINGS


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